"Wieder der 7. Mai": Luis Enrique denkt an Dortmund und setzt auf Spektakel

Paris St. Germain greift einmal mehr nach dem Henkelpott. Um Arsenal endgültig aus dem Weg Richtung Finale zu räumen, ändern die Franzosen - gar nichts. Konsequenzen hin oder her.
Den einen Schlüssel gibt es nicht: Luis Enrique beim Hinspiel in London. IMAGO/Shutterstock
Die Frage nach den Fahrradtouren stellte ihn vor weniger Probleme. Luis Enrique wollte aber keine Lorbeeren dafür ernten, dass er die Strecke zum Trainingsplatz regelmäßig mit dem Rad bewältigt. "Es sind ja nur neun Kilometer", sagte der 54-Jährige, "das ist gut für meine Physis." Schwerer fiel ihm da schon die Antwort, als es um die Schlüssel zum Erfolg gegen Arsenal ging. "Eine gute Frage - ich weiß es nicht", sagte er offen. "Es kann viele Schlüssel geben, wie schon im Hinspiel."
Einer davon war, dass PSG seinem Spielstil auch in London treu blieb. Eine Mannschaft, die ihre Laufbereitschaft und Aggressivität auszeichnet, die selbst bei einem Auswärtsspiel in einem Champions-League-Halbfinale letztlich mehr Torschüsse und mehr Ballbesitz als der Gegner hatte. Paris agiert lieber, als zu reagieren.
Hakimi kündigt trotz Polster hohes Pressing anMit dieser Selbstverständlichkeit werden die Franzosen auch das Rückspiel bestreiten, das unterstrich Achraf Hakimi. Der Rechtsverteidiger kündigte trotz des Polsters "hohes Pressing" an. "Das haben wir seit Saisonstart gemacht und das sollten wir weiter tun und nicht nachlassen. Der Trainer hat die klare Ansage gemacht, dass wir unseren Spielstil nicht ändern - egal ob wir gewinnen oder verlieren."
Ob diese Konsequenz belohnt oder die fehlende Flexibilität bestraft wird, bleibt abzuwarten. Auch der Coach ließ jedenfalls keinen Zweifel daran, dass der gewohnte Kurs beibehalten wird. "Wir wollen den Fans attraktiven Fußball und eine Show bieten, denn das ist Fußball nun mal - ein Spektakel. Dafür zahlen die Leute, auch wenn sie ins Kino gehen oder in irgendeine andere Show", so Luis Enrique.
"Ich habe immer gesagt, dass wir nicht auf Remis spielen werden. Wir wollen zeigen, dass wir besser sind." Etwas "Außergewöhnliches oder Spezielles" werde es nicht zu sehen geben, zumal auch Ousmane Dembelé nicht ersetzt werden muss. Der Topscorer trainierte die vergangenen beiden Tage komplett mit und wird definitiv zur Verfügung stehen.
Fakt ist: PSG ist mit seinem Art und Weise, Fußball zu spielen, bislang bestens gefahren, wurde französischer Meister, steht im Pokalfinale und greift mal wieder nach dem Henkelpott. Wie schon in der vergangenen CL-Saison, als jedoch der BVB die Franzosen zweimal mit 1:0 besiegte und ihnen einen Strich durch die Finalrechnung machte.
Wie wird der 7. Mai diesmal?Luis Enrique kann sich allzu gut an die Niederlage im Rückspiel erinnern - sogar an das identische Datum. "Wieder der 7. Mai", sagte er, "das war kein sehr schöner Tag. Jetzt habe ich die nächste Chance für die nächste Feier. Aber wenn nicht, werde ich es ohne Probleme akzeptieren."
Hakimi hofft in Bezug auf das Vorjahr auf einen Lerneffekt. "Es beruhigt, dass wir schon in der vergangenen Saison im Halbfinale standen, weil wir wissen, was wir gut und was wir nicht so gut gemacht haben", sagte der Ex-Dortmunder. "Wir wissen, was wir zu tun haben."
kicker